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Ich kann es nicht vergessen

Mo 30. Jan 2017, 11:50

Ich versuche einfach mal kurz zu erklären was mein Problem ist...
Es ist jetzt schon über 2 Jahre her, dass ich vergewaltigt wurde, aber das Thema holt mich immer wieder ein, obwohl ich dachte, dass ich längst damit abgeschlossen habe.
Letzte Woche war ich im Krankenhaus und musste mich da auch mehrmals gynäkologisch untersuchen lassen und das war einfach die Hölle für mich, weil irgendwie alles wieder hoch kam.
Ich weiß das klingt vielleicht albern, weil das ja ganz was anderes ist. Aber auf einmal war alles wieder da.

Jetzt hab ich total Angst weil ich Freitag wieder einen Termin bei meiner Frauenärztin habe.
Habe aber auch das Gefühl, dass ich völlig übertreibe. Jetzt weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. Die weiß das alles ja auch nicht.

Vielleicht hat da jemand ein paar Tipps für mich.

Mo 30. Jan 2017, 11:50

Re: Ich kann es nicht vergessen

Di 31. Jan 2017, 14:24

Hey,
mach dich nicht verrückt. (Immer der beste Rat und natürlich gar nicht so einfach...)
Ich kenne das, dass plötzlich auch scheinbar sinnlos, solche Sachen wieder hochkommen. So richtig stecke ich da nicht drin und manchmal ist es einfach unberechenbar.
Ich glaube, es ist wichtig das zu akzeptieren, wie du dich fühlst und was du fühlst, um damit einen Umgang zu finden. "Ja, da war es wieder und das ist alt aber es ist noch da." und, nimm dir vielleicht Zeit auch wieder Vertrauen zu finden, wenn das geht.
Irgendwas ist da jetzt nicht so gut gelaufen. Wenn du es benennen kannst, kannst du es gezielt vermeiden. Wenn nicht, brauchst du vielleicht noch etwas mehr Zeit.
Vielleicht kannst du deinen Arzttermin nochmal verschieben und dir Zeit nehmen. Oder, wenn du dich traust mit deiner Ärztin zu sprechen (das war bei mir hilfreich, ist ja aber vermutlich von dir und deiner Ärztin abhängig), kann es auch gut sein, bei dem Termin erst mal nur zu reden, um wieder Vertrauen zu fassen und die Untersuchung dann noch etwas zu verschieben, bis es sich wieder sicher anfühlt.
Und an ganz besonders starken Tagen, schafft frau es vielleicht sogar, das einfach selbstbewusst durchzustehen: "Ich schaff das, ich bin in Sicherheit, mir wird nichts Schlimmes passieren, ich bin stark." Dabei kann es sinnvoll sein, den Termin kurz zu halten und zum Beispiel Wartezeiten zu vermeiden. Das klappt recht gut, wenn du dich traust zu sagen, was passiert ist und warum es für dich anstrengend ist zu kommen. Viel erklären musst du dabei wahrscheinlich gar nicht.
Vielleicht hilft es dir auch eine Freundin oder Vertrauensperson mitzunehmen, die mit auf dich aufpasst. Manchmal kommt man in eine Art funktionieren-Modus und hinterher nichts mehr von so einem Termin zu wissen, fand ich teils auch beängstigend. Da ist es gut, wenn eine Person dabei ist, die dir hinterher sagen kann, wie es abgelaufen ist und auch währenddessen auf dich achten kann, um den Termin eventuell zu unterbrechen oder abzubrechen. Diese Möglichkeit solltest du dir auf jeden Fall auch erlauben.
Überleg einfach mal, was dir helfen könnte und trau dich andere Menschen, denen du vertraust, danach zu fragen.
Vielleicht reicht ja schon Ablenkung davor und danach mit lieben Menschen.
Du bist stark und ich bin mir sicher, du wirst einen Weg finden. Hier zu schreiben, ist ja vielleicht schonmal ein guter Anfang. Ich hoffe, dir helfen meine Erfahrungen ein wenig weiter.
Viele Grüße
Katze
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