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Anfrage zum Thema "Schwanger nach Vergewaltigung"

Do 9. Aug 2007, 16:56

Gestern Abend bekam ich folgende Mail von einer Journalistin, die zum Thema "Schwanger nach Vergewaltigung" recherchiert.

Liebe Christina Thomas,
folgende Info finde ich soeben im Web:

Claudia B. ist schwanger. Eigentlich hatte sie sich schon immer ein Kind gewünscht, und doch kann sie sich jetzt nicht so richtig freuen. Denn dieses Kind hätte es nie geben dürfen. Es ist das Ergebnis einer Vergewaltigung.

So wie Claudia B. geht es sicher vielen Frauen, die durch Gewalt ungewollt schwanger wurden. Doch wie soll sie jetzt damit umgehen? Sie ist ratlos und weiß nicht, wie sie sich entscheiden soll.

Soll sie das Kind bekommen? Oder soll sie es lieber wegmachen lassen? Aber eigentlich kann doch das Kind nichts dafür. Auf der anderen Seite steht aber auch die Frage, ob sie das Kind je akzeptieren kann, wenn es dann da wäre.

Das Team von Weggeschaut möchte sich daher im nächsten Themenchat am 12. Mai um 20.30 Uhr dem Thema "Schwanger nach Vergewaltigung - Kind ja oder nein?" widmen.

Frau Thomas, auf Ihrer Seite habe ich kein Themenchat-Archiv finden können. Ist es möglich, die Beiträge rückwirkend zu lesen?
Als Journalistin recherchiere ich zum Thema 'Schwangerschaft nach Vergewaltigung' und möchte gerne einen einfühlsam geschriebenen, selbstverständlich komplett anonymisierten Bericht für eine Frauenzeitschrift verfassen.

Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich bei mir melden!

Viele Grüße,

[...]

Nachdem ich mich auf ihrer Internetseite ein wenig umgesehen habe, habe ich ihr zurückgeschrieben und ihr das Chatprotokoll des betreffenden Themenchats zugesandt. Heute kam folgende Mail zurück.

Liebe Christina Thomas,
ganz lieben Dank für Ihr Entgegenkommen, mit das Chat-Protokoll zu schicken und auch für Ihr Interesse an meiner Arbeit.

Schön, dass Sie es gut finden, dass ich über so ein Thema berichte. Ich hatte eher Vorbehalte befürchtet. Dabei ist es mir wichtig, mit dem Thema einfühlsam umzugehen, nicht reißerisch oder im Talk-Show-Stil - wenn Sie wollen, können Sie ja mal einen Blick auf meine Homepage werfen.

So denke ich auch, dass sich das Thema als Erfahrungsbericht - in vollkommen anonymisierter Form natürlich - für eine seriöse Frauenzeitschrift wie die [...] oder die [...] anbieten würde. Die [...] hat bereits Interesse signalisiert. Nun habe ich bereits Kontakt zu einigen Beratungsstellen aufgenommen, die mir beim Suchen einer Betroffenen helfen wollen, der Prozess ist im Gange und wie Sie sich sicher denken können nicht gerade einfach, weil: wie soll jemand, der so was erlebt hat, Vertrauen aufbauen zu einer Fremden wie mir?

Ideal als Gesprächspartnerin wäre wohl eine Frau, bei der das Ganze schon eine Weile her ist, die zumindest phasenweise reflektiert darauf schauen kann. Wichtig fände ich auch, dass das Kind schon ein paar Jahre alt ist und sich gezeigt kann, dass die Frau es sehr wohl lieben kann.
Und das finde ich ja auch gerade das Spannende an dem Thema, hatte ich selbst doch stets spontan gedacht: Abtreibung - niemals, außer vielleicht nach einer Vergewaltigung. Doch je mehr ich darüber nachdenke und Kinder als eigenständige Wesen betrachte (ich habe inzwischen selbst zwei), die sehr viel Persönlichkeit bei Geburt bereits mitbringen, desto mehr Zweifel habe ich.

Das Thema muss sicher sehr feinfühlig betrachtet werden, ohne moralischen Unterbau oder erhobenen Zeigefinger, letztlich muss jede Frau natürlich selbst entscheiden. Dennoch fände ich es schön, hier auch einmal die positive Seite zu zeigen, dass es nämlich tatsächlich möglich sein kann, „so ein Kind“ zu lieben.

Leah in Ihrem Chat scheint mir genau so eine Frau zu sein, wie ich sie als Gesprächspartnerin suche.
Daher meine Frage: ist es denn irgendwie möglich, über e-Mail Kontakt mit ihr aufzunehmen? Haben Sie die Möglichkeit? Wenn ja, wollen sie ihr vielleicht einfach mal meine Mail weiterleiten? Wie gesagt: sie kann 100% sicher sein, dass alles vertraulich behandelt wird, ich würde nie einen Namen o.ä. nennen wollen, das ist für mich klar. Klar ist auch, dass die Frau den Bericht vor Veröffentlichung lesen darf, sogar soll, um Missverständnisse zu korrigieren.

Falls es nicht mehr möglich ist, Leah im Nachhinein zu kontakten: sehen Sie eine andere Möglichkeit, zu einer Betroffenen Kontakt aufzubauen?

Für Ihre Mithilfe und Ihr Verständnis bedanke ich mich ganz herzlich und bin nun gespannt, wieder von Ihnen zu hören.
Herzlichst,
[...]

Nun ist es so, dass ich keinerlei Kontakt zu Leah, die damals beim Themenchat als Gast dabei war, habe. Aber vielleicht wäre das Ganze ja für jemanden von euch interessant. Daher dachte ich, ich stelle die Mails einfach mal hier rein.

Christina

Do 9. Aug 2007, 16:56

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